Reisegedanken: Schon lange hatte ich mich auf meinen Flug nach Bogota gefreut. Endlich würde ich meine gute Freundin Teresa wiedersehen, die letztes Jahr nach Kolumbien ausgewandert ist und an einem tollen Entwicklungsprojekt arbeitet, von dem ich hoffentlich bald berichten kann.
Einmal quer durch Südamerika von Buenos Aires nach Bogota – 4660 Kilometer um genau zu sein. Dabei ist mir ein kleines Missgeschick mit großen Auswirkungen passiert, und ich habe einige Lektionen gelernt, von denen ich eigentlich dachte, ich hätte diese schon vor Jahren verstanden.
1. Reisegedanke: Auch zwei Kreditkarten sind manchmal nicht genug
In Buenos Aires habe ich mir zwei Tage Luxus gegönnt und mir ein Hotelzimmer genommen, nachdem ich in den Nächten zuvor in meinem lauten Party-Hostel in Punta del Diablo kein Auge zu bekommen hatte.
Morgens um fünf Uhr wollte ich aus dem Hotel auschecken, lässig mit meiner Kreditkarte zahlen, doch sie funktionierte nicht. Ich probierte die EC-Karte meiner anderen Bank und auch diese zeigte an, dass ich nicht genügend Geld auf meinem Konto hätte. Die Alarmglocken schrillten in meinem Kopf und ich suchte händeringend nach einer Lösung, obwohl die müde wirkende Dame an der Rezeption sich nicht im geringsten stören ließ; dann müsse ich eben bar bezahlen, bemerkte sie trocken.
„Aber ich habe doch nur noch ein paar Pesos, um zum Flughafen zu gelangen,“ warf ich mit einem leicht schrillen Ton ein, den ich immer kriege, wenn ich nervös bin.
Sie ordnete dann dem Wachmann des Hotels an, mich zur nächstgelegenen Bank zu begleiten, da es draußen noch dunkel war, und dort wiederholte sich das Trauerspiel.
Ich war blank.
Eine Kreditkarte war gesperrt, die andere schien nicht mehr genügend Verfügungsrahmen auf dem Konto zu haben, ich schuldete dem Hotel Geld und musste in weniger als zweieinhalb Stunden am Internationalen Flughafen von Buenos Aires sein.
Die Dame von der Rezeption schien das nicht im geringsten zu stören und schaute im Foyer Fernsehen. Auf mein Bitten und Drängen rief sie wenigstens ein Taxi und druckte mir die Kontodaten des Hotels aus, damit ich das Hotelzimmer per Überweisung und mit viel gutem Willen des Hotels bezahlen könne.
Mir fiel erleichtert ein Stein vom Herz und ich schickte tausend Stoßgebete zum Himmel, dass der liebe Gott oder wer auch immer genau an meinem letzten Tag des Alleinreisens mir meine Schusseligkeit vor Augen geführt hat. Denn wieder einmal hatte ich vergessen, dass die Deutsche Bank jedes Mal vor einer Auslandsreise von mir eine Abmeldung und einen genauen Reiseplan erstellt haben will. Das ist gut für die Sicherheit, leider aber auch ziemlich viel Aufwand für Schnellmerker wie mir.
2. Reisegedanke: Gute Freunde sind das wichtigste auf der Welt
Da kam mir mein Flug nach Bogota gerade Recht, denn dort traf ich meine Freundin Teresa, die mir Geld lieh und damit lösten sich alle meine Probleme in Luft auf. Teresa und ich hatten uns vor zehn Jahren auf einer gemeinsamen Reise durch Peru kennengelernt. Für uns beide war es damals die erste weite Reise nach Südamerika, und wir verbrachten eine unfassbare schöne Zeit.
Wir waren jung und frei und alles war neu. Und obwohl das Alleinreisen auch seinen Charme hat, musste ich mir auf dieser Reise eingestehen, dass ich mittlerweile viel lieber mit einer guten Freundin, die ich seit Jahren kenne und schätze, die vielen neuen Eindrücke teile als mit neuen Leuten, die ich gerade erst beim Frühstück kennengelernt habe.
Kein umständliches Herunterleiern der immer gleichen Floskeln – Wo kommst du her? Wie sieht dein Reiseplan aus? Wo geht es als nächstes hin? – sondern einfach gemeinsame Erlebnisse, viel Lachen, die gleiche Wellenlänge und viel Vertrauen – gerade für Notsituationen Gold wert.
3. Reisegedanke: Sao Paulo ist der wohl schlechteste Flughafen der Welt
Auf meinem Flug nach Bogota verbrachte ich einen siebenstündigen Zwischenstopp in Sao Paulo und auf beiden Terminalen war ich von der gähnenden Leere, den Bauarbeiten, der schlechten Ausschilderung und den mangelnden Sitzbänken beeindruckt. Ein Starbucks und ein paar Shops, die traurig aussehende Brote verkauften.
Sitzreihen mit Lehnen, auf denen man sich nicht ausstrecken und schlafen konnte. Von dem wirtschaftlichen Zentrum Brasiliens hätte ich mir mehr vorgestellt und leider war dort an Schlaf und Ruhe nicht zu denken.
4. Reisegedanke: Ich bin nicht mehr so fit wie ich dachte
Bogota liegt auf unglaublichen 2500 Meter Höhe. Das wurde mir bei meinem ersten Spaziergang durch die engen Gassen der wunderschönen Altstadt schmerzlich bewusst, als ich um Luft rang und aus dem letzten Loch pfiff. Ich bekam keine Luft und jede Stufe fühlte sich wie eine Quälerei für meinen Körper an.
Die Luft war dermaßen dünn, dass ich vermutete, ich würde einen Herzinfarkt an Ort und Stelle erleiden, wenn ich mich nicht alle paar Meter ausruhen würde.
5. Reisegedanke: Bogota ist kalt – und ich sollte meine Packstrategie überdenken
Normalerweise meide ich kalte Orte während meinen Reisen wir die Pest. Ein paar Bikinis und ein warmer Pulli reichen. Doch manchmal geht es eben nicht anders, besonders wenn ich auf der Durchreise bin. Die Jahresdurchschnittstemperatur in Bogota liegt bei 14 Grad Celsius, und nachts fällt das Thermometer noch einmal ordentlich.
Dazu regnet es die meiste Zeit des Jahres – na herzlichen Glückwunsch. Regenmantel und warme Kleidung sind in meinem Gepäck Fehlanzeige und meine Freundin musste mir ihre warme Sachen ausleihen, damit ich nicht erfror. Vielleicht ist doch die Zeit gekommen, mir endlich einmal Multifunktionskleidung zulegen, vor der ich mich seit Jahren wehre, weil ich nicht aussehen wie eine ältere Hausfrau vom Land auf Jahresurlaub.
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