Buenos Aires in 24 Stunden entdecken: Meine Top 10 Sehenswürdigkeiten von Argentiniens Hauptstadt für Backpacker, die wenig kosten oder umsonst und absolut sehenswert sind.
Sobald ich in Buenos Aires ankam, wurde mir einmal mehr bewusst, was für ein Landei ich doch bin. Die Stadt empfing mich mit ehrgeizigen Taxifahrern, die mir für eine Kurzstrecke umgerechnet 25 Euro abknöpfen wollten. Ich war dafür zu geizig und lief im strömenden Regen zum nächstgelegenen Bahnhof und wurde von vorbeifahrenden Autofahrern über und über mit Wasser bespritzt. Die Autos donnerten an mir vorbei ohne erkennbare Regeln und rote Ampeln schienen auch nur Alibicharakter zu besitzen. An jeder Straßenecke wartete ich angespannt auf eventuelle Lücken im Straßenverkehr und traute mich nicht, den Asphalt zu überqueren. Mir brummte der Kopf und der Gestank von Autoabgasen drang in meine Nase.
Ich sehnte mich in mein kleines, beschauliches Dorf Atlantída in Uruguay und fragte mich, warum Großstädte einen derartigen Reiz auf viele Menschen ausüben. Ich kann darauf jedenfalls verzichten. Trotzdem stieg ich in Montevideo in die Fähre, die mich über den Rio de la Plata brachte. Schließlich hatte ich einen verdammt günstigen Flieger von Buenos Aires nach Kolumbien gefunden. Jetzt hatte ich ungefähr 24 Stunden Zeit, um die europäischste Stadt Südamerikas zu entdecken. Und obwohl Buenos Aires nur wenige Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinn bietet, gehörten diese Dinge zu meinen Highlights:
Plaza de Mayo
Das Zentrum von Buenos Aires ist überraschend klein und übersichtlich und daher lief ich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu Fuß ab. Da wäre zuerst der Plaza de Mayo, der wichtigste Platz der Stadt. An dessen Ende liegt der pinkfarbene Präsidentenpalast, auch als Casa Rosada bekann, in dem im Moment Cristina Fernández de Kirchner regiert.
Buenos Aires’ Cementerio de la Recoleta
Ein Ort der Ruhe inmitten der Hektik der riesigen Stadt. Ein Spaziergang durch die vielen verwinkelten Gassen des Friedhofs entführt in eine andere Welt. Viele reiche Porteños – so nennt man die Einwohner Buenos Aires – und ihre Familien liegen dort in prachtvollen kleinen Palästen und Mausoleen begraben, die sich in einem Gewirr von Straßen befinden. Evita Peron hat auf dem Friedhof ebenso ihre letzte Ruhestätte gefunden wie viele andere Größen des Landes wie der Schriftsteller José Hernandez. Viele Besucher scheinen nur wegen der in Argentinien verehrten Eva Peron zu kommen und vor ihrem Familiengrab türmen sich die Massen und bestaunen die prachtvolle Residenz der Familie Duarte, dem Mädchennamen Perons.
Überquere die breiteste Straße der Welt
Mal sehen, ob du dir das traust: Zwanzig Fahrbahnen verteilen sich auf insgesamt 140 Meter auf der Avenida 9 de Julio und beim Überqueren musst du schnell sein, denn die Porteños fahren wie vom Teufel verfolgt. Zebrastreifen haben null Bedeutung in dieser Stadt.
Den Dogwalkern bei der Arbeit zuschauen
Die Porteños lieben ihre Hunde und lassen sich deren Wohlbefinden einiges kosten. In unzähligen Parks werden sie von Hundeführern ausgeführt. Sie führen bis zu zwanzig Hunde an einzelnen Leinen mit sich und scheinen sich von dem Kläffen der irritierten Hunde nicht im geringsten stören.
Tango-Show in Buenos Aires
Leider habe ich es nicht geschafft zu einer Show zu gehen, aber für mich gehört Tango zu Buenos Aires wie der Papst zu Rom. An jeder Ecke werden die Shows angeboten, und es gibt erhebliche Unterschiede in der Qualität und im Preis der Show.
Nachtleben in Palermo
Auch als der Prenzlauer Berg von Buenos Aires bekannt bietet Palermo angesagte Kneipen, Boutiquen auch Flohmärkte und schicke Restaurants.
Werde süchtig nach Dulce de Leche
Dulce de Leche findet man überall in Südamerika, doch die Argentinier sind dafür bekannt, das beste Dulce de Leche herzustellen. Die süße Creme aus Milch, Zucker und Vanille werden in Form von Eis, Brotaufstrich und allen erdenklichen Kuchen und Süßigkeiten verkauft und sind göttlich. Würde ich länger im Land bleiben, wäre das fatal für meine Figur.
Probiere ein riesiges, saftiges Argentinisches Steak
Nachdem ich schon in Brasilien und Uruguay viel zu viel Fleisch gegessen habe, machte ich mir genug Gedanken über meinen Körper und wie er wohl diese Ernährung verkraften wird. Aber unmöglich konnte ich in Buenos Aires nur einen Salat bestellen und gönnte mir ein saftiges, riesiges argentinisches Steak. Serviert wurde es blutunterlaufen und in zwei riesigen Stücken. Beilagen Fehlanzeige. Ein zarter Traum aus Fleisch – mehr braucht der Mensch nicht.
Kleine Ecken der Ruhe
Gerade während meines Spaziergangs kam ich immer wieder an vielen großartig angelegten Parks und kleinen Oasen des urbanen Rückzuges an. Herrlich entspannend nach all der Hektik.
Wie komme ich von A nach B?
Vergesst die Taxis, die sind überteuert und man wird nur abgezockt. Das öffentliche Verkehrssystem ist wunderbar ausgebaut und die U-Bahn, genannt „Subte“ richtig günstig. Für umgerechnet zwei Pesos – das sind rund 30 Cents – kommst du billig in der Stadt herum.
Sprachkurs in Buenos Aires
Aber hey, wozu an das andere Ende der Welt fliegen und dann nur ein paar Stunden wie ich in der Stadt herumirren? Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich noch einen weiteren Spanisch-Sprachkurs in Buenos Aires besucht, um nicht nur die Sprache sondern auch die Stadt, die Menschen und das Leben dort besser kennenzulernen. Leider ist mein Spanisch immer noch rudimentär und kommt nicht über Höflichkeitsfloskeln hinaus. Das erschien mir früher in der Schule alles viel einfacher. Noch dazu gefiel mir Buenos Aires sehr. Definitiv europäisch angehaucht, erinnerte mich die Stadt oftmals an Paris mit seinen vornehmen Prachtboulevards und herrschaftlichen Häusern.
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