Wie funktioniert Couchsurfing und ist das teuer? Wie melden sich Reisende an und wieviele Nächte bleiben? Ich erkläre dir, worauf du achten musst.
Viele Rucksackreisende sind skeptisch, wenn sie an das Couchsurfing denken. Bei wildfremden Personen zu übernachten, die sie noch nie zuvor gesehen haben. Das ist ein ganz schöner Vertrauensbeweis an völlig Fremde und spricht gegen jeglichen gesunden Menschenverstand, der doch beim Reisen so unerlässlich ist. Und was ist mit Muttis sorgenvollem Blick, wenn man ihr gesteht, dass man in ein fremdes Land fliegt und anstelle, des sicheren Hotels lieber bei der neuen Internetbekanntschaft übernachtet?
Meine anfängliche Skepsis weicht langsam, als ich mich mit mehreren Reisenden unterhalte, die mir die Vorteile des Couchsurfings anpreisen.
Couchsurfing basiert als Gastfreundschaftsnetzwerk und seine registrierten Mitglieder können weltweit eine kostenlose Unterkunft auf ihren Reisen finden. Das an Übernachtungskosten gesparte Geld überzeugt mich dann auch, Couchsurfing einfach einmal zu versuchen.
Natürlich hilft es auch, dass ich nicht alleine unterwegs bin und mich im Notfall auf die Verstärkung von meinem Freund verlassen kann. Schließlich muss auch etwas an dem Konzept dran sein, denke ich mir, immerhin zählt die Online-Community weltweit über drei Millionen Mitglieder.
Couchsurfing leicht gemacht
Ich registriere mich also, fülle das Profil aus und lade ein Foto hoch. Danach browse ich mich durch die Profile. Es soll nach Tanger in Marokko gehen und ich bin überrascht, wie viele Menschen bereit sind, fremde Reisende einfach bei sich daheim aufzunehmen. Freundlich lächelnde Männer und Frauen aus allen Altersgruppen stellen sich vor und werden auf ihrem Profil durch andere Reisende bewertet, die bereits bei den Gastgebern übernachtet haben.
Ein guter Check für mich zu sehen, ob die Couchsurfer zufrieden waren mit der Unterkunft. Alles gar nicht so schwer und die Bewertungen funktionieren für mich als Sicherheitsheitsbeweis. Ich entscheide mich für einen jungen französischen Ingenieur, der durchweg gute Kritiken bekommen hat und über eine riesige marokkanische Couch in seinem Wohnzimmer verfügen soll. Ein paar Emails wurden ausgetauscht, und er schien mir sehr nett.
Trotzdem klopfte mein Herz als wir Julien in Tangers Altstadt trafen und ihm in seine Wohnung folgten. Doch mein deutsches Misstrauen war völlig fehl am Platz. Julien kümmerte sich mit vollendeter Gastfreundschaft um uns. Kochte für seine deutschen Gäste, fuhr uns in seinem klapprigen Auto nach Chefchouan, einem malerischen Dörfchen im Riff-Gebirge und gab uns sogar seinen Wohnungsschlüssel, als er zur Arbeit musste. Wir waren überwältigt von dem Erlebnis und begeistert von unserer Couchsurfing-Erfahrung.
Vorteile Couchsurfing
✓ Du sparst viel Geld, wenn du zum Nulltarif bei deinem Gastgeber schlafen kannst.
✓ Du lernst aus erster Hand Land und Leute kennen und bekommst wertvolle Tipps.
✓ Der ganze Spaß ist absolut kostenlos.
✓ Du kannst dich auch als Guide an deinem Heimatort inserieren. Das bedeutet, wenn Reisende an deinen Heimatort kommen, kannst du ihnen deine Stadt zeigen oder sie auf deiner Couch übernachten lassen. Die Welt kommt sozusagen bei dir zu Besuch und sorgt definitiv für eine Abwechslung vom Alltag.
Nachteile Couchsurfing
✓ Du weißt niemals wirklich hundertprozentig, an wen du gerätst. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein verrückter Massenmörder oder Dieb dir dein Heim anbietet, aber Vorsicht sollte schon angewendet werden, besonders wenn du alleine reist.
✓ Willst du dein Couchsurfing-Konto verifizieren lassen, sprich du willst dein Kontos überprüfen lassen, um Vertrauenswürdigkeit deines Konto zu erhöhen, kostet das Geld.
✓ Manche Couchsurfer sind unzuverlässig und tauchen an verabredeten Orten und Zeitpunkten nicht auf. Auf den letzten Drücker in einer fremden Stadt noch ein Hotelzimmer finden zu müssen, kann Nerven und Extra-Geld kosten.
Fazit
Gerade für Backpacker, die in Zweiergruppen unterwegs sind, empfiehlt sich das Couchsurfen als sparsame und vor allen Dingen interessante Variante des Reisens, um jenseits der Reisebücher die wahre Kultur des jeweiligen Landes kennenzulernen. Ein unvergessliches Erlebnis, sich von Einheimischen ihren Wohnort zeigen zu lassen, Gespräche mit ihnen zu führen und unmittelbar zu erleben, was sie bewegt oder sich auch nur Tipps über das coolste Restaurant oder den angesagtesten Club der Stadt geben zu lassen.
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