Bulgarien Tauchen: Schiffswrack-Tauchen am Schwarzen Meer in Sozopol ist leicht vom Goldstrand und Albena zu erreichen und die perfekte Abwechslung vom gewöhnlichen Strandurlaub.
Wer am Schwarzen Meer tauchen geht, der erwartet ähnliche Bedingungen wie an der Ostsee. An guten Tagen zehn Meter Sicht, ein paar Quallen und mit etwas Glück Seenadeln. Nicht zu vergleichen mit der artenreichen Vielfalt in Australiens Gewässer etwa. In europäischen Gefilden liegt das Besondere eben im Detail. Kaum in Sozopol angekommen packte mich der Dive bug und es zog mich hinaus aufs Meer.
Ich brannte darauf, wieder die Schwerelosigkeit unter Wasser zu spüren und ein Schiffswrack zu entdecken. Diese gehören nämlich zu meinen absoluten Highlights, und mit wohlig fröstelnder Gänsehaut stelle ich mir die verschiedenen Geschichten vor, die die Wracks zu erzählen haben.
Bei dem alten Fischerboot „Pioneer“ nahe der bulgarischen Hafenstadt Sozopol handelt es sich jedoch um ein im Jahre 2008 absichtlich versenktes Schiff. Das Wrack ist ein toller Ort zum Tauchen und Eingewöhnen für Wiedereinsteiger und Neu-Wracktaucher. Und mein persönliches Highlight auf meiner Bulgarien-Reise.
Bulgarien tauchen leicht gemacht
Die Tauchbasis von Diving Bulgaria lag direkt am Hafen von Sozopol und nach kurzem Plausch durfte ich bereits mein Equipment zusammenschrauben. Schon nach kurzer Zeit wurde unsere Ausrüstung verladen und ich war beeindruckt von der kontrollierten Organisation des Teams. Keine Ahnung was ich erwartet hatte, doch nach etlichen Tauchgängen, die mit zerbrochenen Taucherbrillen oder schlecht sitzenden und löchrigen Neoprenanzügen endeten, bin ich immer positiv überrascht von funktionierender Ausrüstung.
Die Überfahrt zur kleinen, Sozopol vorgelagerten Insel Saint Ivan dauerte nur ein paar Minuten und kurz nach Anlegen musste alles ganz schnell gehen.
Die Tauchlehrerin Svetlana nahm drei Neulinge mit auf einen Try Dive, es wurde geschraubt und angelegt und erklärt. Mir schwirrte der Kopf als sei ich direkt in einem Bienenhaufen gelandet, nur um danach mit absoluter Stille belohnt zu werden.
Denn sobald die Anfänger über Bord waren, gab es nur noch mich, das sanft schaukelnde Boot und Seemövengekreische. Mein bulgarischer Dive Buddy Milan machte es sich auf der Reling der einen Seite des Bootes bequem und ich tat es ihm auf der gegenüberliegenden Seite gleich. Die strahlende Sonne wärmte mich und ich hing meinen Gedanken nach.
So sollten Tauchgänge immer beginnen.
Nach einer halben Stunde war der Frieden vorbei. Neoprenanzug angezogen, Gewichte angelegt. Kopfhaube und Handschuhe gegen die Kälte. Flossen und Maske übergezogen und BCD über.
Es konnte losgehen, yeay!
Wir hangelten uns an der Ankerleine hinunter und ich sah absolut nichts außer die Leine vor mir und Milan unter mir.
Da einige Tage vor dem Tauchgang ein Unwetter am Schwarzen Meer sein Unwesen trieb, war das Wasser immer noch ganz aufgewühlt und dunkel. Die Sichtweite an jenem Tag würde nicht mehr als zwei Meter betragen, und ich machte mir Sorgen, was passieren würde, wenn ich Milan aus den Augen verlieren würde.
Große Zeit Sorgen zu machen hatte ich nicht, da meine Flossen ziemlich schnell Grund erreicht und ich überrascht feststellte, dass ich direkt auf dem alten Kahn aufgekommen war. Wir gruppierten uns und schwammen direkt einmal um das rund zwanzig Meter lange Boot herum.
Die Außenseite und der Meeresgrund war über und über mit Muscheln übersät und Milan wollte mir wohl etwas für mein Geld bieten und öffnete einige Muscheln, um die vielen kleinen Grundeln zu füttern.
Auch einige Seeschmetterlinge trauten sich nah an uns heran und fraßen ihm – und später auch mir – aus der Hand.
Zu sehen gab es in dem milchig gelben Wasser nicht sehr viel außer ein paar Quallen, Grundeln und einen Hummer, den Milan theatralisch aus dem Bug des Schiffswracks hervorholte. Mir holperte es im Magen angesichts des Eingriffs in die Natur, doch nach ein paar Fotos ließ er den kleinen Racker wieder frei.
Der Tauchgang führte uns über mehrere Etagen des Schiffs, vorbei am Steuer, hinaus durch eine Luke, und wieder hinein im Stockwerk tiefer. Die dunklen Ecken jagten mir Angst ein, doch irgendwo am Ende der langen Flure gab es immer einen Lichtstrahl, der uns den Weg wies.
Irgendwie eine schöne Metapher für mein Leben. Und ein nettes Hilfsmittel, das den Tauchgang am „Pioneer“ so unwiderstehlich für Anfänger und Fortgeschrittene macht.
✓ Durchschnittstiefe: 14 Meter
✓ Maximale Tiefe: 18 Meter
✓ Bulgarien Tauchen Sichtweite: 1- 2 Meter
✓ Bulgarien Tauchen Wassertemperatur: 23 Grad im Sommer / 6 Grad im Winter
✓ Entfernung: 10 Minuten Fahrtzeit vom Hafen in Sozopol
✓ Preis pro Tauchgang: 25 € inklusive Equipment mit Diving Bulgaria
*Während meiner Reise wurde ich durch das Bulgarische Tourismusamt unterstützt.
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