Als Selbstfahrer habe ich die atemberaubende Natur in Botswana aus einem ganz anderen Blickwinkel erlebt! Hielt an Orten, an denen Safaritouren normalerweise nur flüchtig vorbei fahren. Alle Highlights aus meiner Rundreise sowie wertvolle Reisetipps für einen Botswana Roadtrip mit dem Geländewagen liest du hier.
Wildrosen, Schmetterlinge, saftiges Gras: Die Wüstenlandschaft der Kalahari hatte ich mir anders vorgestellt. Die Landschaft wird bestimmt von Gebüschen, Akazienbäumen, weitem Grasland, Sanddünen und Salzpfannen.
Ich hatte rund zwei Wochen Zeit, dieses faszinierende Land zu erkunden und angesichts der Größe war ich mir nicht mehr sicher, ob die Zeit ausreichen würde. Schließlich ist Botswana so groß wie Frankreich und Belgien zusammen. Zwei Wochen würden mir also nur einen groben Überblick verschaffen. Ich rate Dir wie immer, mehr Zeit einzuplanen, um das Land in all seinen Facetten kennenzulernen.
Meine Route in Botswana
In 12 Tagen ab Johannesburg in Südafrika einmal rundherum durch Botswana und wieder zurück
Für die in der Karte eingezeichneten 3.000 Kilometer benötigte ich zwölf Tagen. Ziemlich sportlich, oder? Die grobe Planung sah folgende Stopps vor:
✓ 1. Tag – Ankunft in Johannesburg
✓ 2. Tag – Einreise Botswana und Fahrt nach Gaborone
✓ 3. Tag – Kalahari-Feeling in Ghanzi
✓ 4. Tag – Basislager in Maun
✓ 5. Tag – Kanufahrt in einem traditionellen Mokoro durch das Okavango-Delta
✓ 6. Tag – Safari in der Moremi Game Reserve
✓ 7. Tag – Überfahrt in den Chobe Nationalpark
✓ 8. Tag – Safari Chobe Nationalpark
✓ 9. Tag – Fahrt nach Gewta zu den Salzpfannen und Kubu Island
✓ 10. Tag – Fahrt nach Sorewe zur Rhino Sanctuary
✓ 11. Tag – Besuch in der Rhino Sanctuary morgens und Weiterfahrt zu den Salzpfannen
✓ 12. Tag – Zurück nach Johannesburg
Tipps zur Vorbereitung Deiner Botswana Rundreise: hier.
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Tag 1-3: Geheimnisvolle Kalahari-Wüste
Die 900.000 Quadratkilometer große Kalahari-Wüste erstreckt sich über einen Großteil Botswanas, Teile Namibias und Regionen Südafrikas. Wir trauten uns nicht ins Innere der Wüste in die Central Kalahari Game Reserve. Dort muss man neben einem Allradwagen auch ein gut funktionierendes Navi mit einem Offroad-Kartensystem mitnehmen und gut im Offroad-Fahren sein.
Ohnehin befindest Du Dich auf einer Fahrt durch Botswana dich einen Großteil der Zeit am Rand der Wüste bzw. umrundest sie auf den großen Schnellstraßen A1, A2 und A3.
✓ Beste Reisezeit: Die halbtrockene Sand-Savanne kann das ganze Jahr über besucht werden. Allerdings eignen sich die regnerischen Monate von Dezember bis März am besten, wenn sich die Tiere im Deception Valley zum Trinken um die Salzpfannen sammeln.
3. Tag: Auf einen Plausch bei den San in Ghanzi
Seit mehr als 20.000 Jahren lebt das San-Volk als Jäger und Sammler in der Kalahari. Sie jagen Wild mit Bögen und Giftpfeilen und sammeln essbare Pflanzen wie Beeren, Melonen und Nüsse sowie Insekten.
Ein Besuch bei ihnen ist faszinierend und traurig zugleich. Man lernt, dass ihr Stamm als unser genetischer Adam und Eva gilt und seit Jahrtausenden friedlich in der Wüste leben. Allerdings wurden die Stämme der Central Kalahari Game Reserve in den letzten Jahrzehnten aus ihrem Land vertrieben. Daher leben sie leben kaum noch so traditionell wie auf den in der Region vorgegaukelten Touren vorgegaukelt wird.
✓ Touren: im Ghanzi Trailblazers kann man gut übernachten – entweder im eigenen Van oder in traditionellen Hütten. Ebenso werden Touren mit den San angeboten.
Tag 4 – 6: Safaris im Okavango-Delta
Die meisten Besucher haben ein klares Ziel vor Augen, wenn sie nach Botswana kommen: Das Okavango-Delta. Das riesige, sumpfige Inlandsflussdelta im Norden von Botswana erstreckt sich über 15.000 Quadratkilometer und wird vom namensgebenden Okavango-Fluss gespeist. Es steht wohl auf einer Stufe mit der weltberühmten Serengeti in Tansania und dem Krüger Nationalpark in Südafrika.
Es wird von der Moremi Game Reserve am östlichen Rand und den zahlreichen Wildtierkonzessionen in der umliegenden Region Ngamiland geschützt.
Im nahgelegene Städtchen Maun schlugen wir unser Basislager auf, um Touren in der Region zu organisieren.
✓ Mein Safari-Tipp: Es lohnt sich ein paar Tage Zeit zu nehmen und die unterschiedlichen Tourveranstalter abzuklappern, um ein Schnäppchen zu finden. Oder man fährt als Selbstfahrer und organisiert seine Reise allein im Ort.
✓ Beste Reisezeit Okavango-Delta: Von Juni bis August lassen sich durch saisonale Überschwemmungen des Deltas besonders viele Tiere beobachten. In der Regenzeit zwischen November und März können Straßen unpassierbar werden.
Durch die Moremi Game Reserve kann man als Selbstfahrer fahren.
Wir sahen unzählige Flusspferde, Giraffen, Elefanten, Zebras und noch viel mehr
Wie schnurrende Kätzchen dösende Löwen waren ein Anblick, den ich nicht so schnell vergesse!
Traditionelle Kanufahrt im Okavango-Delta
Eine weitere beliebte Safari-Art ist eine Fahrt in den traditionellen Mokoros, den Dugout-Kanus der einheimischen Bevölkerung.
Leise glitt das Kanu durchs Wasser und kam dadurch der Tierwelt ganz nah. Elefanten grasten an Wasserstellen und Krokodile und Warane züngelten in unserer Nähe.
Tag 7 – 8: Elefanten im Chobe Nationalpark
Der Chobe ist für das riesige Vorkommen seiner Elefanten bekannt. Im weitläufigen Park leben rund 50.000 Kalahari-Elefanten, die bis zu vier Meter hoch werden können.
✓ Beste Reisezeit: In der Trockenzeit zwischen Mai und Oktober sammeln sich besonders viele Elefanten an der Chobe Riverfront.
Tag 9: Die größte Salzwüste der Welt: Die Makgadikgadi-Pfanne
Wusstest Du, dass der größte Salzflachkomplex der Welt in Botswana liegt? Jene Salzpfannen sind größer als die Schweiz! Sie sind durch Sandwüsten miteinander verbunden sind und liegen südöstlich des Okavango-Deltas mitten in der Kalahari-Wüste. Die Größten sind die Sua, Nwetwe und Nxai Pfannen.
Stundenlang durch diese scheinbar endlosen Salzpfannen mit ihrer trockenen, salzigen Lehmkruste zu fahren hat etwas Magisches und Meditatives.
Unser Ziel: Kubu Island mit seinen seltsam geformten Baobab-Bäumen mitten in der Wüste.
✓ Beste Reisezeit Makgadikgadi Pfannen: Während der Trockenzeit von März bis Oktober. In den anderen Monaten können die Salzpfannen komplett überschwemmt sein und somit unzugänglich.
Tag 10: Kubu Island mitten in der Wüste
Kubu Island ist eine trockene Granitfelseninsel im Makgadikgadi Pan-Gebiet. Auch hier muss man sich auf sein Navi verlassen, da es weder Ausschilderungen noch Wege zu geben scheint.
Wir kamen während eines flammend roten Sonnenuntergangs im Park an und bauten schnell unser Popup-Zelt auf.
Die Nacht war kalt, der Himmel klar und die Stille um uns herum legte sich um meine Seele wie ein fester Schutzmantel.
✓ Anreise: Die Insel liegt nur wenige Kilometer von den Bergbaustädten Orapa und Letihakane entfernt und ist über Mmatshumo im Distrikt Boteti leicht zu erreichen.
Tag 11: Khama Rhino Sanctuary nahe Serowe
Aufgrund ihrer langen Hörner wurden die Nashörner in Botswana fast ausgerottet. In freier Wildbahn sind sie fast nicht mehr zu sehen. Daher schlossen sich die Bewohner von Serowe Anfang der 1990er Jahre zusammen, um die 43 Quadratkilometer große Khama Rhino Sanctuary zu errichten.
Dort leben dreißig weiße und vier schwarze Nashörner. Wenn du eines dieser riesigen Tiere beobachten willst, ist ein Besuch in der Sanctuary ein Muss. Daneben leben dort auch Gnus, Impalas, Strauße, braune Hyänen, Leoparden und mehr als 230 Vogelarten.
Tipps für Botswana Selbstfahrer
✓ Tiere haben immer Vorfahrt.
✓ Füttern der Tiere ist verboten.
✓ Verlasse niemals dein Auto in einem Nationalpark.
✓ Fahre nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang.
✓ Plane pro Tag und pro Person rund fünf Liter Wasser ein.
✓ Fahre immer mit einem GPS-System. Lade Dir zusätzlich Offroad Karten herunter.
✓ Prüfe im Vorfeld, ob das Benzin bis zum Ziel reicht. Großzügige Verbrauchsberechnung und zusätzliche Tanks sind von Vorteil.
Weiter Tipps für einen Roadtrip: Roadtrip-Planung
Eine Prise Abenteuer, viel Wildlife und immer wieder einsame Landstriche: Botswana als Selbstfahrer zu entdecken war nicht nur sicher und abwechslungsreich sondern hat auch jede Menge Spaß gebracht!
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