Jericoacoara Brasilien Ostküste: Backpacker & Weltreisende sollten auf ihrer Backpacking Reiseroute auf jeden Fall in Jericoacoara Halt machen, um die Sanddünenlandschaft zu genießen und am Strand zu entspannen.

Wie hoch stehen die Chancen, dass ich im fast 8000 Kilometer entfernten Jericoacoara am Strand einer alten Freundin aus meinen Tagen in Frankreich zufällig über den Weg laufe? Bis vor kurzem hätte ich gesagt ziemlich niedrig. So etwas passiert nur in schnulzigen Hollywood-Romanzen, doch letztes Wochenende ist mir tatsächlich meine alte Freundin Clarisse am Strand begegnet, die ich seit bestimmt neun Jahren nicht gesehen habe.

Ich lieg gerade aus dem Wasser und fragte mich schon, ob ich im Meer meinen Bikini verloren hätte, weil mich diese Frau so unverfroren anstarrte. Dann fiel der Groschen, wir hatten beide die gleiche Idee gehabt, in Brasilien in das neue Jahr zu feiern. Und schon lagen wir uns in den Armen und hörten nicht mehr auf, alte Geschichten aufzuwärmen.

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Dabei glich Clarisse immer noch einem glamourösen Star aus Nizza und ich leider wie ein weißes Gespenst, dem jegliche Farbe in Deutschland abhanden gekommen ist. Ist mir gar nicht aufgefallen, wie blass und fahl mein Teint geworden ist.

Paradies auf Erden – Jericoacoara Brasilien

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Im Jahre 1984 wurde Jericoacoara und ein großes Gebiet um den Ort zum Naturschutzgebiet und 2002 offiziell zum Nationalpark erklärt. Daher gibt es für brasilianische Verhältnisse glücklicherweise strenge Bauvorschriften , die ein ungezügeltes Wachstum und übliche Bausünden verhindern. Daneben wohnen im Dorf selber nur rund fünf hundert Einwohner, der Rest besteht aus Touristen und Surfverrückten.

Um dem Inselkoller entgegen zu wirken, erkundeten wir die Gegend auf eigene Faust und fuhren in einem Strandbuggy die Gegend ab. Nicht weit entfernt von Jericoacoara kamen wir an einen breiten Fluss, der nur per Fähre zu überqueren war. Obwohl weit weg von jeglicher Zivilisation lagen dort rund ein Dutzend Fähren an, die noch per Hand betrieben wurden, und die Eigentümer feilschten um jeden Kunden.

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Eine besondere Attraktion sind die in den Dünen liegenden Süßwasserseen. Dabei verhindert wohl eine unter den Seen liegende Tonschicht das Versickern des Wassers.

Wir hielten an einem dieser Seen an und entspannten ein wenig. Lake Tatajuba ist legendär unter Backpackern für seine entspannte Atmosphäre und die Hängematten im Wasser für eine angemessene Abkühlung. Als müsste man vom relaxten Lifestyle nicht schon entspannt genug sein, waren wir dankbar für die Pause im Schatten und kühlten unsere Füße im Wasser ab, während wir frischen Fisch genossen.

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Ich versuchte mich im Sandboarding, traute mir allerdings nur die entschärfte Variante, nachdem ich in Peru dabei ziemlich fies gefallen bin. Großer Spaß beim Rodeln und viel Sand geschluckt. Der anschließende Aufstieg in der sengenden Mittagshitze danach war ein echtes Workout, das ich versuchte, sportlich zu nehmen.

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Braslien Jericoacoara (c) Anja Knorr

Der Höhepunkt des Ausflugs war eine Bootsfahrt auf einem Fluss, in dem Seepferdchen leben. Diese Tiere faszinieren mich schon lange, erinnern sie doch eher an eine ziemliche schräge Mischung zwischen einem Pferd und einem Wurm.

Noch dazu wird bei den Seepferdchen das Männchen trächtig. Diese coole Unterwassertiere habe ich noch nie in freier Wildbahn erlebt und tatsächlich glitten gleich mehrerer dieser Tiere an unserem Boot vorbei.

Seepferdchen-c-Anja-Knorr

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