Der Siam Park auf Teneriffa gilt als bester Wasserpark der Welt. Und das zu Recht! Hier liest du, warum du unbedingt den Park besuchen solltest und welche Attraktionen die Besten sind. Viel Spaß beim Adrenalin-Check!
Ich bin zurzeit ziemlich unkoordiniert und chaotisch unterwegs und hopse von einem Ort der Welt zum anderen. Berlin – Gran Canaria – Teneriffa – Leipzig – Österreich. Das liegt zum einen daran, dass ich viel in Berlin arbeite – auch ein Reiseblogger muss Geld verdienen -, und zum anderen daran, dass ich gerade für „Abenteuer Leben“ auf Kabel 1 Reportagen drehen darf.
Wie aufregend – ich teste die Wasserparks dieser Welt. Ich kriege Geld für etwas, wofür ich normalerweise sonst Geld bezahle. Ich hatte keine Ahnung, dass Arbeit auch Spaß machen kann, und meine preußische Disziplin flüstert mir leise zu, dass ich mich nicht zu sehr freuen sollte, denn Arbeit sollte nun mal stressig sein und kein Ponyhof.
Doch manchmal werden Träume wahr, besonders wenn du fest daran glaubst und stetig daran arbeitest. In meinem Fall ist es, für das Reisen bezahlt zu werden. Und Menschen zu helfen, eine genauso gute Zeit zu verbringen wie ich – sich mutig zu trauen, ihren Weg zu gehen.
Im Juni ging es also für mich mit einem Drehtermin für Kabel 1 zum ersten Mal nach Teneriffa. Dort sollten wir Europas größten Wasserpark testen.
Aufgeregt stand ich am Gate in Madrid und traf zum ersten Mal die Crew, mit denen ich die nächsten Tage verbringen würde. Produzent, Kameramann und Assistentin strahlten mich verschlafen an, und spontan wusste ich, dass ich die drei mögen würde. Das kleine schüchtere Kind in mir hat trotz großem Abenteuerdrang auch immer etwas Angst, dass die anderen es nicht mögen könnten und immerhin kamen die drei aus München und sofort stellte ich mir schnöselige Schickimicki-Menschen mit Ralph Lauren Poloshirts vor. Immer dieses Schubladendenken.
Mit jedem Meter im Flugzeug gen Teneriffa ließ ich dieses Schubladendenken hinter mir und fuhr einer neuen Freiheit entgegen in der ich eine Reiseexpertin für eine Fernseh-Reportage war. Voller Vorfreude kamen wir im Siam Park an.
Der beste Wasserpark der Welt
Der Siam Park gilt als der beste Wasserpark der Welt und ist das ambitionierteste, touristische Projekte der letzten Jahre auf den Kanarischen Inseln. Der Park ist komplett im exotischen Ambiente des alten Königreichs Siam gehalten. Daher auch der Name. Um den Siam Park auch so nennen zu dürfen, musste sich der Eigentümer des Parks – Christoph Kiessling – die Erlaubnis der thailändischen Königsfamilie einholen. Für den Entwurf des Parks wurden sogar zwei Professoren für Architektur und Design der Universität von Bangkok angestellt, damit der gesamte Park authentisch gestaltet wird.
Entstanden ist eine dschungelartige Landschaft mit Tempeln, einem Teehaus, einem schwimmenden Markt und original thailändischen Stelzenhäusern. Das ist ganz schön spektakulär und versetzt uns Besucher in das tropische Grün Thailands.
Bevor ich allerdings in die Wellen starten durfte, standen Videodrehs und Interviews auf dem Plan. Los ging es mit Oile – einer thailändischen Köchin, die mit mir zusammen thailändische Köstlichkeiten kochte und das Zepter total an sich riss. Ich hatte keine Ahnung, wie ich vor der Kamera wirkte, was ich zu tun hatte und wie ich eine Interviewleitung zu gestalten hätte, doch Oile wusste genau, was zu tun war und plapperte munter drauf los. Ab und zu musste ich ihr eine Zutat reichen oder im Wok rühren – ansonsten war ich Statist und genoss ihre Ansagen.
Anschließend war Christoph Kiessling dran, der Eigentümer des Siam Parks. Spontan schüchtere er mich ein und als ich die geschäftigen Mitarbeiter des Parks um ihn herumwuseln sah, spürte ich, dass es ihnen nicht anders ging. Nach zwei Minuten brach er das Interview ab, da auf dem Geländer hinter uns wohl Taubenmist lag. Ist mir gar nicht aufgefallen, aber er wollte diesen Dreck nicht auf einem Video über seinen Park haben. Einen Anschiss späte rückte eine Putzkolonne an, und ich folgte ihm mit dem Kameramann durch den Park. Es war gar nicht so einfach mit dem agilen fünfzigjährigen Schritt zu halten. Er begrüßte Gäste, bückte sich nach am Boden liegenden Zigaretten und redete voller Leidenschaft in knatterndem Ton von seinem Park.
Wir erfuhren, dass der Park über eine eigene Wasseraufbereitungsanlage verfügt, die jeden Tag 700 Kubikmeter Wasser vom Meer in die Anlage pumpt und Salzwasser in Süßwasser umwandelt. Zusätzlich nutzen sie das Wasser aus den Rutschen, um die Pflanzen zu bewässern. Ich war beeindruckt vom nachhaltigen und umsichtigen Konzept des Parks und konnte es kaum noch abwarten, mich endlich selbst in die Fluten zu stürzen.
Meine Highlights im Siam Park2>
1. Die größte Wellenmaschine Europas im Wave Palace
So ein Reporterleben hat auch seine Vorteile, denn nach unserem Gespräch mit Herrn Kiessling lieh er mir sein Surfboard aus. Er geht selber gerne surfen und legt regelmäßig abends im Wave Pool eine Session ein. Das fand ich ziemlich lässig.
Der Wave Palace ist ein Wellenbad mit einem künstlich angelegten Sandstrand, der auch auf den Philippinen sein könnte und paradiesisch aussah. Die Wellenmaschine kann drei Meter hohe Wellen erzeugen und gilt daher als größte Wellenmaschine Europas. Sie simuliert bis zu vierzig verschiedene Wellenarten, und ich durfte mir aussuchen, ob ich sie als Left- oder Righthander einstelle. Was für ein geiler Spielplatz, und ich wünschte, so etwas gäbe es auch in Berlin.
Die Wellen brachen perfekt und in langen Bahnen zogen sie mich ans Ufer. Ich war im Paradies angekommen und surfte, was das Zeug hielt.
2. Mutprobe am Tower of Power
28 Meter freier Fall und das Ganze mit 60 km/h herunter zu brettern ist nur etwas für Mutige ohne Höhenangst. Also garantiert nichts für mich. Trotzdem durfte ich den „Tower of Power“ drei Mal runterschlittern, damit meine Angst auch auf allen Kanälen fest gehalten wird. Schließlich wurde ich ja für meinen Wasserpark-Test bezahlt.
Der Turm stürzt fast senkrecht in die Tiefe, erst über eine offene Rutsche und dann in einer durchsichtigen Glasröhre unter einem Haifischbecken hindurch.
Der Ausblick auf dem Turm ist grandios. Die Angst ließ mein Herzen pochen, und die letzten Meter zur Rutsche wurde ich immer langsamer. Zwei Rettungsschwimmer empfingen mich an der Spitze und erklärten mir, dass ich auf der Rutsche meine Hände und Arme zu überkreuzen hätte: Würde ich das nicht zu tun, könnte ich mir sehr wehtun hieß es. Das sind ja tolle Aussichten, immerhin wedele ich mit meinen Armen reflexartig meistens, wenn ich von großen Höhen herunterspringen muss. Herr Kiessling nannte das hysterisch, ich nenne es einen Instinkt, der sicherlich mal irgendwann sehr hilfreich war.
Als ich also so da oben stand, mit meinem in die Hosentasche gerutschtem Herz, schoben sich immer wieder verschämt einige Parkbesucher an mir vorbei, um den „Walk of Shame“ nach unten anzutreten. Sie standen zu lange oben und trauten sich dann nicht mehr die Rutsche zu benutzen. Die anderen vor mir ins Nichts hinabstürzen zu sehen und dabei lautstark wie kleine Mädchen zu schreien zu hören half ebenso wenig.
Schließlich war ich an der Reihe und musste mich in eine Art Wanne legen. Ein an die Rutsche angeleinter Lebensretter faltete mir die Arme zusammen und blitzte mich diabolisch an. Er schien richtig viel Spaß dabei zu haben, die Angst in unseren Gesichtern zu sehen. Immer noch grinsend schob er mich an, und ich schrie mir die Seele aus dem Leib. Natürlich gehorchten mir meine Beine und Arme nicht und wild fuchtelte ich herum, um mich an irgendetwas festhalten zu können.
Nach ein paar Sekunden war der Spaß schon vorbei und ich kam mit einigem Tempo aus einer Röhre geschossen im Pool an. Überwältigt überlebt zu haben und mit ganz viel Adrenalin im Blut, war ich mir gar nicht sicher, was passiert und fuhr die Turborutsche noch einige weitere Male, bis ich endlich auch das Glasbecken mit den Haien über mir mitbekam.
Was für ein Höllenritt!
3. Dragon und Kinnaree
Der Dragon ist DIE Hauptattraktion im Siam Park. Dort rutschte ich zu viert in einem runden Schlauchboot einem riesigen Trichter entgegen und dachte ein ums andere Mal aus dem Boot zu fliegen, weil ich gar nicht mehr wusste, wo oben und unten war und klammerte mich fest an die Griffe. Nur nicht loslassen, erinnerte ich mich voller freudiger Panik. Bei der Nerven zerreißenden Fahrt soll man den Zustand der Schwerelosigkeit erreichen, und das glaube ich gerne.
Die Kinnaree-Rutsche ist 25 Meter hoch und auf der 200 Meter langen Turbostrecke kannst du Spitzengeschwindigkeiten von 45 Stundenkilometern erreichen. Von der Art der Rutsche ist sie vergleichbar mit dem Dragon, aber die Geschwindigkeit ist höher und setzt damit noch mehr Adrenalin frei.
Siam Park Eintrittsgebühren – Stand Juni 2017
Erwachsene: 35 Euro
Kinder: 24 Euro
Öffungszeiten: Montag – Sonntag 10 – 18 Uhr
Der gesamte Park ist sehr gepflegt, sauber und sicher. An jeder Ecke sind Dutzende, gut ausgebildete Rettungsschwimmer stationiert, die an allen Stellen des Areals zu sehen sind. Sie regeln am Start und am Ende jeder Wasserrutsche den Verkehr und vermitteln den Gästen damit permanent ein Gefühl von Sicherheit.
Anfahrt zum Siam Park
Die Anlage im Süden Teneriffas liegt direkt an der Autobahn TF1 in Flughafennähe. Busse fahren den Ort ebenso an wie Shuttles aus den umliegenden Hotels.
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