Bei meinem Urlaub im Südwesten Frankreichs in der Nähe von Bordeaux durfte die berühmte Mascaret Gezeitenwelle an der Dordogne nicht fehlen. Als spektakuläre Gezeitenwelle gilt Saint-Pardon als der Hotspot für Surfboard-Enthusiasten mit einem Faible für außergewöhnliche Orte.

Ich hatte noch nie von dieser Gezeitenwelle gehört als meine Freundin Bettina beim Surfen auf Fuerteventura davon schwärmte. Der Fluss würde statt talwärts, bergwärts fließen und eine bis zu zehn Minuten lange Welle erschaffen. Ich war sofort Feuer und Flamme und ließ mich auf dieses Abenteuer ein, dass es jedes Jahr in den Sommermonaten zwischen Juni und September zu bestaunen gilt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Gezeitenwelle?
Flutwelle in Saint-Pardon
Einzigartige Erfahrung für alle Wassersportler
Flusswelle auf der Garonne und Dordogne
Anfahrt zur Gezeitenwelle in Saint-Pardon

Was ist die Gezeitenwelle?

Le Mascaret
Der Gezeitenhub ist eine typische Erscheinung an Flussmündungen. Er entsteht bei niedrigem Wasserstand und einem Gezeitenkoeffizienten von über 90. Außerdem muss sich das Flussbett bergwärts trichterartig verengen, damit bei Eintreffen der Mascaret-Flutwelle ein Staueffekt ausgelöst wird.

Das Phänomen beginnt an der Flussmündung bei Ebbe und Flut, wenn das Meer gegen die Strömung des Flusses ansteigt. Die Gezeitenwelle kann unabhängig vom Wind ausgelöst werden, wobei dieser das Spektakel bei Ostwind vereiteln kann.

Schau dir die Termine und den Gezeitenkoeffizienten hier an.

Flutwelle in Saint-Pardon

Mascaret
Auf der Dordogne
Wir buchten uns einen Flug nach Südwestfrankreich und nisteten uns in Bordeaux ein. Schließlich ist es nie eine gute Idee, in Frankreich zur Hauptreisezeit im August an der Küste zu nächtigen. Ganz Frankreich macht im August am Meer Urlaub und die Hotels und Unterkünfte waren restlos ausgebucht oder hemmungslos überteuert.

Wir checkten den Gezeitenmesser und fuhren rund eine Stunde vor dem Event nach Saint-Pardon rund eine halbe Stunde von Bordeaux entfernt. Und waren überrascht, wie viele Surfer und Kayak-Fahrer es doch in dieses verschlafene Nest im Nirgendwo verschlagen hatte. Daher mussten wir unsere fetten Longboards ein wenig durch den Ort schleppen und je mehr wir uns dem Fluss näherten, desto wuseliger wurde es.

Die Aufregung war groß und wir liefen durch den Matsch des austrocknenden Ufers in den Dordogne-Fluss und paddelten rund 800 Meter stromabwärts an den Spot, an dem sich alle Surfer setzten und warteten wie Kinder an Weihnachten auf das Christkind. Weiter flussabwärts verliert sich die Welle übrigens schnell wieder.

Dann ging alle sehr schnell. Der Fluss schien für kurze Zeit seine Fließrichtung zu ändern und die Welle bog um die Ecke. Alle Surfer paddelten kräftig an, um die Welle zu bekommen und wir standen mit rund dreißig Surfern gleichzeitig dicht an dicht auf der Welle. Alles, wie du es aus dem Lineup kennst – außer, dass sich die Surfer dieses Mal nicht darüber beschwerten, dass derart viele Surfer und Kayaker ihre Welle reiten.

Ganz im Gegenteil: Ich stand auf der berühmten Mascaret-Welle und freute mich über die Double und Triple Waves. Links und rechts neben mir klatschten meine Freundinnen und Surfer Kajaker, Stand Up Paddelboarder und sogar Jetskifahrer teilten friedlich ihre Welle.

Besonders beeindruckt hat mich die Community an Surfern, mit denen ich auf engem Raum auf einer Welle surfte und das Surferlebnis teilen konnte. Das Surflevel war dabei nebensächlich, denn alle wollten Spaß zu haben und eine großartige Zeit erleben.

Übrigens landete ich auch noch im französischen Fernsehen, da von rund hundert Surfern der Frauenanteil sehr gering war. Hier siehst du den Beitrag:

Flusswelle auf der Garonne und Dordogne

Die Flusswelle tritt zweimal täglich im Mündungsgebiet der Garonne und der Dordogne auf, doch jährlich sind nur ein paar Handvoll Mascaret-Wellen stark genug für so ein Event. Sie kann sich bis zu zwei Meter auftürmen und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu dreißig Kilometer pro Stunde. Genau dieser Speed und Power lassen Surfer die Welle bis zu zehn Minuten lang reiten.

Anfahrt zur Mascaret-Gezeitenwelle in Saint-Pardon

Ab Berlin gibt es beispielsweise Direktflüge nach Bordeaux und dann geht es mit dem Mietwagen rund 30 Kilometer nach Saint-Pardon am Fluss Dordogne, im Département Gironde. Hier bilden die Dordogne und die Garonne in der Gironde eine Flussmündung in den atlantischen Ozean.

Du suchst nach Inspirationen für deine Reise nach Südwestfrankreich? Dann sind diese Artikel genau das richtige für dich:

Frankreichs Atlantikküste: Meine ultimativen Reisetipps
Die schönsten Strände an Frankreichs Atlantikküste
Topspots zum Surfen in Frankreichs Baskenland
Surfen in Hossegor

Für deine Reise an die Mascaret-Welle empfehle ich Dir die Gratis-DKB Kreditkarte, mit der Du weltweit Geld abheben kannst – völlig umsonst!